
Ein junger Wolfsrde ( Grauwolf / Canis Lupus ) streift durch die Gemeinde Goldenstedt in Niedersachsen und verunsichert die Anwohner.
Die Naturfotografie begeistert mich nicht erst seit dem Auftauchen des ersten Wolfes im Oldenburger Münsterland. Aber das Interesse am Fotografieren von Wildtieren im heimischen Umfeld hat die Rückkehr der Wölfe sicherlich beflügelt. Im März 2014 meldete sich ein befreundeter Jäger bei mir, der sich ganz sicher war, auf einem Acker im Vechtaer Ortstteil Holtrup einen Wolf gesehen zu haben. Von seinen Jagdkollegen wurde sein Sachverstand daraufhin angezweifelt. Aber er sollte Recht behalten. Im April 2014 wurde die Wolfsfähe aus dem Gartower Rudel mit der genetischen Bezeichnung GW356f von einem Treckerfahrer fotografiert und damit offiziell anerkannt. Von Anfang habe ich über die Rückkehr der Wölfe in der Oldenburgischen Volkszeitung berichtet. Entstanden sind viele Beiträge zum Thema, das wie kein anderes in der Bevölkerung polarisiert. Zum einen fasziniert das Wildtier. Zum anderen entwickelte die Goldenstedter Wölfin ein für das Raubtier ungewöhnliches Jagdverhalten und übersprang und überkletterte sogar höchste Zäune, um Nutztiere zu reißen. In Verbindung mit einem Rüden aus Ueckermünde trauten sich beide Tiere gemeinsam auch an größere Rinder heran, um sie zu reißen. Aktuell hat sich ein junger Rüde im Moor eingefunden, der zumindest im Herbst 2019 wenig Scheu gegenüber Menschen zeigte und auch im Sommer 2020 tagaktiv unterwegs ist. Von 2014 bis 2020 habe ich die Wölfe trotz vieler Aufenthalte im Moor nur wenige Mal gesehen. Nur zweimal gelang es mir, den jungen Rüden aus nächster Nähe zu fotografieren – ein atemberaubendes Erlebnis. Im Laufe der Zeit habe ich viel über Wölfe gelernt, die spannenden und auch negativen Seiten der Tiere kennen gelernt. Aber über den Wolf habe ich viel über das Moor erfahren und bin seitdem fasziniert von der einzigartigen Natur. Wenn man so will, haben mich die Wölfe auf den Geschmack gebracht.